Nordzypern wird Mitglied der Turkstaaten

Mitglieder tagen im November in Usbekistan in

Die Türkei weitet ihren Einfluss auch im Namen Nordzyperns in Zentralasien aus

Während sich die Türkei von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten immer weiter löst, versucht sie gleichzeitig, ihr Bündnisnetzwerk in ganz Zentralasien bei den sog. „Turkstaaten“ zu straffen. So werden die turksprachigen Republiken Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Türkei und Turkmenistan bezeichnet. Sie bilden eine in Eurasien weit verbreitete Sprachfamilie von rund 40 relativ nah verwandten Sprachen mit 170 Millionen Einwohnern).

Nordzypern hat soeben einen Antrag auf Aufnahme dort gestellt, über den im November in Usbekistan abgestimmt wird. Dies ist eine gute Nachricht, denn es darf davon ausgegangen werden, dass die Mitgliedstaaten im Zuge dieser Aufnahme Nordzypern als unabhängigen Staat anerkennen dürften!

Wie Radio „Ozodi“, dem tadschikischen Dienst von Radio „Free Europe“, berichtet, erklärte der Politikwissenschaftler Parwis Mullodschanow gegenüber dem Sender, dass „wenn die Türkei nur für eine Seite Partei ergriffen hätte, die andere Seite eine absolut antitürkische Position eingenommen hätte“. Also sei ein Zeichen der Stärke geboten gewesen.

Er wies darauf hin, dass „die Türkei sich aktuell bei en Mitgliedstaaten nicht nur als Turkstaat positioniert, sondern auch als Anführer der islamischen Welt“. Dieses Selbstverständnis von Recep Tayyip Erdoğan entspricht ganz seiner politischen Philosophie.

“Turkic World Vision 2040”

Unter diesem Namen hatten die Staatsoberhäupter der Mitgliedsstaaten seinerzeit beim 8. Gipfeltreffen am 12. November 2021 in Istanbul eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben. Das Dokument beinhaltet die Eckwerte und Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit bis 2040. Dabei wurde der Fokus auf vier Bereiche gesetzt:

– Politische und Sicherheitszusammenarbeit
– Wirtschaftliche und sektorbezogene Zusammenarbeit
– Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Bürgern
– Die Zusammenarbeit mit externen Organisationen

Die ersten daraus resultierenden Ergebnisse seien bereits messbar, so Professor Mehmet Yüce, Ökonom an der Universität Bursa. Obwohl die Türkei mit dem Ziel agiere, eine Macht in der Region zu werden, müsse dies zunächst „durch eine Integration im wirtschaftlichen und politischen Bereich erfolgen“.

Während Magomed Beltuev, Co-Leiter der Eurasien-Abteilung am Institut für Geopolitische Studien, diese Fortschritte relativiert, indem er feststellt, „dass es eine Trennung zwischen der Kommunikation und ihrer Umsetzung in internationale Abkommen gibt“, erinnert Mehmet Yüce daran, dass die Türkei bereits „zu den wichtigsten und mächtigsten Akteuren in Zentralasien“ zu zählen sei.

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